Braucht man das Programmieren noch im KI-Zeitalter?

Auch wenn es mein heutiger Job nicht mehr zulässt, hat der Spaß am Programmieren mich zum Studium der Informatik gebracht. Aber lohnt sich das heute noch? Mein kleiner Selbstversuch …

Mal ehrlich: Wer würde nicht lieber eine KI wie ChatGPT nutzen, um Code in Sekunden zu generieren, statt sich stundenlang mit Syntax und Debugging herumzuquälen? Ich habe gerade mal eine kleine typische Anfängeraufgabe in Python durch chatgpt entwickeln lassen, für die ein Anfänger vielleicht schon mal 20-30 Minuten braucht. Nach nur 11 Sekunden, war chatgpt fertig und im ersten Versuch erfolgreich – inklusive Bonusfeatures, die nicht verlangt aber sinnvoll waren! Klingt ziemlich verlockend, oder?

Aber ist es wirklich so einfach? Sollten wir uns wirklich darauf verlassen, dass KI uns die komplette Arbeit abnimmt? Ich bin überzeugt, es gibt gute Gründe, warum das Erlernen einer Programmiersprache auch heute noch eine wichtige Fähigkeit ist. Ob Kreativität, Problemlösung oder einfach das Verständnis für die Technologien, die uns umgeben – all das kann eine KI (noch) nicht wirklich ersetzen.

Habt ihr vielleicht schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Findet ihr es sinnvoll, dass jeder noch programmieren lernen sollte, oder setzt ihr lieber voll auf die Power der KI?

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Neue Arbeitswelt am Ruhr Tech Campus: Flexibilität und Digitalisierung

In den letzten 20 Jahren habe ich mit meinem Team immer wieder in unserem Büro am Opernplatz in Essen gearbeitet. Der markante Büroturm, ein Symbol des Ruhrgebiets, hat mich lange begleitet – hier haben wir viele Projekte angestoßen, Ideen entwickelt und mit großartigen Kolleginnen und Kollegen zusammengearbeitet.

Nun ziehen wir um an unseren neuen Standort: den Ruhr Tech Campus in Essen. Dieses innovative Zentrum bietet uns modernste Arbeitsbedingungen und ein dynamisches Umfeld, in dem Technologie und Transformation im Fokus stehen. Hier arbeiten wir Seite an Seite mit Unternehmen, die genauso, wie wir auf Fortschritt und Wandel setzen. Es ist der ideale Ort, um neue Ideen zu entwickeln und weiter voranzukommen.

Der Ruhr Tech Campus verkörpert die Zukunft: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und eine Arbeitswelt, die Flexibilität und Innovation fördert. Was aber bleibt, ist die Erkenntnis, dass der Ort zwar wechselt, es in Wirklichkeit aber immer auf die Menschen ankommt, mit denen man zusammenarbeitet und Erlebnisse teilt. Ich freue mich drauf!

#transformationSPACE #EGS

Vom Opernplatz zum Ruhr Tech Campus

Eine unerwartete Lektion im Phantom of the Opera


Manchmal lernt man eine Lektion im Leben, wenn man es am wenigsten erwartet. Mir erging es zuletzt so mit meiner Familie in London im Musical „Phantom of the Opera“.

Das Musical war einer der Höhepunkte unserer Reise über ein verlängertes Wochenende nach London. In der ersten Stunde nach Beginn der Vorstellung blieb der Sitz neben mir leer. Ich freute mich schon über den unverhofft gewonnenen Platz. Dann setzte sich doch ein Mann im Dunkeln neben mich, der es sich schnell bequem machte. Er streckte sich gemütlich aus und beanspruchte die Armlehne zwischen uns wie selbstverständlich. Trotz des tollen Musicals – und ich bin eigentlich kein ausgesprochener Fan von Musicals – sank meine Laune. Wenig später hörte ich dann auch noch ein vernehmliches Schnarchen aus seiner Richtung und sah, wie sein Kopf auf seine Brust gesunken war. Mehrfach wurde er wach, um dann wieder laut schnarchend einzuschlafen.

Mittlerweile war ich wirklich etwas ärgerlich geworden, sein Verhalten war irgendwie rücksichtslos. Es war so einer dieser typischen Momente im Leben – eigentlich keine große Sache, aber …

Dann ging das Licht an – Pause. Zum ersten Mal sah ich meinen Sitznachbarn, der mich sofort sehr freundlich ansprach. Er hoffe, er habe mich nicht gestört, weil er gemerkt habe, dass er manchmal eingeschlafen sei, bemerkte er. Er erzählte, dass er aus Kuwait komme und seit fast einem halben Jahr in England in einer Krebsbehandlung sei. Heute habe er seine letzte Behandlung erhalten und war daher leider zu spät in die Vorstellung gekommen.

Als Belohnung hatte er sich selbst, falls er diesen Punkt erreichen würde, schon vor längerer Zeit die Musical-Vorstellung gegönnt. Bedauerlicherweise sei der Krebs aber bisher nicht besiegt. Er fragte dann noch nach meiner Familie und mir und was wir in London machten. Er war ein freundlicher älterer Herr, dem man im Gespräch schnell seine Einsamkeit anmerkte. Wir sprachen noch etwa fünf Minuten miteinander.

Natürlich war mein Ärger verflogen und ich war nur froh, dass ich ihn nicht mit meinem Ärger konfrontiert hatte. Wie peinlich und unangemessen wäre das in diesem Fall gewesen.

Manchmal sind rücksichtslose Menschen einfach nur rücksichtslos. Manchmal steckt aber wie hier auch eine Geschichte dahinter. Die erfährt man aber nur, wenn man erst einmal zuhört und nicht gleich das Schlimmste annimmt. Meine persönliche Lektion aus diesem Abend: Mal wieder selbst mehr nach der Geschichte hinter der Geschichte fragen, als vorschnell auf Autopilot zu stellen und sich über Kleinigkeiten zu ärgern.

Agile Arbeitsweisen …. Der Abgesang ist abgesagt.


In diesem Sommer machte eine Studie Furore, deren Kernaussage darin bestand, dass agile Projekte 268 % öfter scheitern. Ein Sommerlochthema oder sind agile Arbeitsweisen wirklich gescheitert? Vor zwei Wochen habe ich hier auf LinkedIn eine kleine, natürlich nicht repräsentative Umfrage gestartet. Das Ergebnis zum Stand der agilen Entwicklung in Unternehmen hat mich äußerst erfreut:

– Einsatz wird sich verstärken: 70 %
– Einsatz bleibt gleich: 15 %
– Einsatz wird schwächer: 7 %
– Kein Einsatz agiler Methoden: 7 %

Das meinen zumindest die Teilnehmer dieser Umfrage.

Auch wenn die Umfrage statistisch sicher nicht repräsentativ ist, sprechen diese Zahlen eine deutliche Sprache: Agile Methoden sind nicht nur etabliert, sie werden weiter an Bedeutung gewinnen. Das bestätigt, dass Agilität ein entscheidender Erfolgsfaktor in der modernen Unternehmenswelt ist.

Ein Beispiel für Agilität: Unser Programm SPACE

In den letzten vier Jahren haben wir mit SPACE eine neue Anwendungslandschaft für die Energiewirtschaft geschaffen. Dieses ambitionierte Projekt wäre ohne agile Vorgehensweisen schlichtweg nicht realisierbar gewesen.

Die Energiewirtschaft steht vor beispiellosen Herausforderungen:

– Regulatorische Veränderungen: Neue Gesetze und Vorgaben erfordern ständige Anpassungen von Prozessen und Systemen.
– Technologische Innovationen: Digitalisierung und erneuerbare Energien verändern den Markt grundlegend.
– Dynamische Marktbedingungen: Schwankende Rahmenbedingungen durch die Krisen der letzten Jahre und steigende Anfragevolumen der Kunden als Konsumenten und Produzenten in unserer Energiewelt erhöhen die Geschwindigkeit der Veränderung weiter.

Agile Methoden haben uns ermöglicht, diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Durch iterative Entwicklungsprozesse und kontinuierliches Feedback konnten wir Lösungen entwickeln, die auf die heutigen Bedürfnisse zugeschnitten sind und von denen wir zum Start vor vier Jahren noch nicht einmal wussten, dass wir sie heute benötigen.

Doch der Erfolg agiler Methoden kommt nicht von alleine. Das Bild zu diesem Blog zeigt ein Ergebnis eines unserer ersten Planungsrunden mit allen Use Cases und Abhängigkeiten (rote Wollfäden). Seitdem haben wir uns extrem weiterentwickelt aber auch manchen Fehler gemacht. Es braucht einen langen Atem um Agilität in großen Organisationen wirklich umzusetzen.

#Agile #AgileMethoden #SCRUM #Energiewirtschaft

Agile Arbeitsweisen … gescheitert?

In diesem Sommer machte eine Studie Furore, deren Kernaussage darin bestand, dass agile Projekte 268% öfter scheitern. Ein Sommerlochthema oder sind agile Arbeitsweisen wirklich gescheitert?

Eine Studie der schottischen Unternehmensberatung ENGPRAX gibt an das agile Projekte so deutlich öfter scheitern, dass wir uns wieder anderen Methoden zuwenden sollten. Die Basis dieser Aussage ist eine Umfrage unter 600 Entwicklern. Diese Studie haben dann auch verschiedene Mainstream-Medien aufgegriffen.

Wesentlicher Treiber des Scheiterns ist nach Aussage der Studie, dass die Anforderungen nicht vollständig festgelegt sind, bevor die Entwicklung startet. Das leuchtet ein, oder?

Wenn man sich die Realität anschaut, scheint die Studie dann doch einigen Missverständnissen über agile Entwicklung aufgesessen zu sein.

Erstes Missverständnis:

Das fängt mit der Sicht auf den gewünschten Erfolg an. Klassische Projekte liefern gegen ein festes Set von Anforderungen. Und sollte das nach längerer Zeit sogar entsprechend Time und Budget abgeschlossen sein, ist der Nutzer trotzdem nicht zufrieden, weil sich während der Entwicklungszeit in unserer komplexen Welt die Anforderungen geändert haben. Und so erhält der Kunde ein Produkt, in dem sofort Nacharbeiten notwendig werden. Noch während das Produkt ausgerollt wird, startet schon das Folgeprojekt.

Wir haben gerade ein großes Projekt durchgeführt … niemals wäre es vor drei Jahren möglich gewesen alle Anforderungen vorauszusehen, die wir in den drei Jahren umsetzen mussten. Agile Methoden geben aber die Sicherheit immer die wertvollsten Anforderungen zuerst umzusetzen. Das hat uns die Flexibilität ermöglicht, das richtige Produkt zur richtigen Zeit zu entwickeln.

Zweites Missverständnis:

Agile Methoden für sich genommen sind einfach und schnell umsetzbar, damit sie jedoch als Gesamtsystem funktionieren, ist eine durchaus komplexe Umsetzung nötig, die auch kulturverändernd ist. Sich einfach morgens bei der Kaffeemaschine zu treffen und über das Projekt zu reden ist noch lange kein Daily. Aus meiner Sicht ist eine agile Projektdurchführung deutlich komplexer, als eine klassische Vorgehensweise. Nach meiner Erfahrung braucht es in großen Organisationen ein- bis zwei Jahre um wirklich Agile @ Scale umsetzen zu können und auch dann gibt es noch viel zu lernen.

Viele Projekte, gerade im non-IT-Bereich, scheinen sich nach meiner Einschätzung eher agiler Sprache und einfachen Methoden zu bedienen sich keine Zeit für eine professionelle Einführung zu nehmen.

Dann ist schnell die Enttäuschung groß und agile Methoden werden als nicht wirksam verworfen.

#Agile
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#SCRUM
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Warum dieses Buch immer noch aktuell ist … und ich dies bedauere!

Buchtipp: Factfulness von Hans Rosling

Im Urlaub nehme ich mir immer vor, mehr zu lesen. Vor allem Belletristik, denn die kommt im weiteren Jahresverlauf eher zu kurz – außerhalb des Urlaubs sind eher Fachthemen gefragt.

Dieses Mal hat sich allerdings doch ein Sachbuch auf meine Leseliste geschmuggelt … „Factfulness“ von Hans Rosling.

Rosling war ein renommierter schwedischer Arzt, Professor und Experte für Statistik und Datenvisualisierung. Er hat sein Leben neben der Medizin auch der Aufklärung und dem Kampf gegen weitverbreitete Missverständnisse über die Welt gewidmet.

In Zeiten, in denen schnelle Urteile und Fehlinformationen durch soziale Medien und andere Kanäle verbreitet werden, bietet dieses Buch eine wichtige Lektion: Trotz aller Krisen und Probleme, die nicht negiert werden sollten – die Welt ist oft besser, als man denkt, und nur durch einen faktenbasierten Ansatz können die richtigen Entscheidungen für die Zukunft getroffen werden.

„Factfulness“ zeigt eindrucksvoll, wie instinktive Reaktionen und kognitive Verzerrungen zu einem verzerrten Bild der Realität führen. Rosling beschreibt zehn instinktive Verhaltensweisen, die uns Menschen dazu bringen, die Welt pessimistischer und negativer zu sehen, als sie tatsächlich ist. Überraschend zeigt er auf, dass sich die Welt in vielen Bereichen viel positiver entwickelt hat, als die meisten von uns erwarten würden. Sei es im Hinblick auf die Verringerung der extremen Armut, den Anstieg des Bildungsniveaus oder die Verbesserung der globalen Gesundheitsstandards.

„Factfulness“ ist nicht nur ein Buch, sondern eine Einladung, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und einen positiven, aber realistischen Blick auf die Welt zu entwickeln. Es inspiriert dazu, noch stärker auf fundierte Daten und Fakten zu setzen, sowohl im beruflichen Kontext als auch im Alltag. Nur so können wir die richtigen Entscheidungen treffen und verhindern, dass einfache populistische „Wahrheiten“ an die Stelle dessen treten, was wirklich ist. Es sollte Pflichtlektüre für Politiker, Journalisten, Manager und Schüler werden.

Ein Buch, das Hoffnung macht und die Sicht auf die Welt nachhaltig verändern kann. Leider brauchen wir dieses Buch aktuell mehr den je.

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